Das 19. Jahrhundert

Im 19. Jahrhundert wechselten sich die privaten Besitzer von Schloss Lengberg ab. Im Zuge des Reichsdeputationshauptschlusses von 1803 wurde das Erzstift Salzburg aufgelöst und in das Kurfürstentum Salzburg umgewandelt. Das bedeutete für das Gericht Lengberg und somit für Schloss Lengberg, dass es nun Teil des Kurfürstentums Salzburg wurde und somit dem habsburgischen Großherzog Ferdinand von Toscana übergeben wurde. Es gehörte somit indirekt zum Haus Habsburg.[1]

Nach der Niederlage der habsburgischen Koalition gegen Napoleon kam Osttirol zu den neu gegründeten Illyrischen Provinzen und somit unter französische Verwaltung. Das Ge-richt Lengberg, das ja immer noch bestanden hatte, wurde 1812 aufgelassen. Schloss Lengberg als Sitz des Gerichts verfiel langsam.

Mit der Niederlage Napoleons bei Waterloo kehrte offiziell im Jahre 1816 die österreichi-sche Verwaltung wieder. „Das 1812 aufgelassene Gericht Lengberg wurde aber nicht wiedererrichtet“; sein Bereich wurde mit dem Landesgericht Lienz vereinigt und damit der Grafschaft Tirol zugeordnet.[2]

Seit 1821 befindet sich Schloss Lengberg in Privatbesitz. Seine Verwendung war vielfältig: Einerseits wurde es genutzt als Altarwerkstatt des Kalser Tischlermeisters Steiner, ande-rerseits aber auch als Lazarett während der Choleraepidemie von 1831. Neben vielen pri-vaten Vorschlägen bzgl. seiner Nutzung (u.a. wollte Herr Franz Clement ein Ferienheim für Kinder in Schloss Lengberg einrichten) erwarb um 1913 der Kärntner Landtagspräsident Karl Graf Lodron-Laterno das Schloss.

Anmerkungen:
[1] Josef Astner: Die Pfleger von Lengberg und ihre Zeit, in Nikolsdorf in Osttirol. Aus Vergangenheit und Gegenwart einer Osttiroler Landgemeinde, hrsg. v. Gemeinde Nikolsdorf, Nikolsdorf 1988, S. 98
[2] Meinrad Pizzinini: Das höchste landesherrliche Wappen auf Schloss Lengberg. Ein bemerkenswertes heraldisches Denkmal und sein historischer Hintergrund, in: Geschichte als Gegenwart. Festschrift für Magdalena Hörmann-Weingartner (Schlern-Schriften 352), hrsg. von Leo Andergassen und Lukas Madersbacher, Innsbruck 2010